Wie sind die Fliesen zu verlegen?
Der Prozess des Verlegens der Fliesen ist mit der Planung, der Festlegung der Verlegeachsen unter Berücksichtigung der Dilatation und des Verlegens der Fliesen „trocken“ auf dem Fußboden zu beginnen. Nach der Planung sammeln wir die Fliesen und verlegen sie etappenweise auf gleichmäßig verteiltem Klebemörtel. Die Mörtelschicht darf nicht dicker sein als vom Hersteller des Klebstoffes empfohlen. Dazu ist eine gezahnte Mörtelkelle notwendig, die gewährleistet, dass die Montageseite der Fliesen vollständig mit Klebstoff abgedeckt ist (z.B. bis zur max. Dicke des Klebemörtels von 5 mm ist ein Kamm von 10 bzw. 12 mm zu verwenden). Wenn eine Fußbodenheizung verwendet wird, bewirkt eine fehlende vollständige Abdeckung der Montagefläche der Fliesen mit Klebemörtel einen wesentlichen Verlust der ordnungsgemäßen Heizfunktion des Fußbodens.
Die Klebstoffe für die Keramikfliesen müssen gemäß der Technologie aufgetragen werden, die von ihrem Hersteller empfohlen werden. In der Praxis werden zwei technologische Lösungen angewandt:
a) die grundlegende Lösung, bei der der Klebstoff auf dem Untergrund mit einer glatten Mörtelkelle verteilt und dann mit der Zahnung profiliert wird. Auf den so geformten Mörtel wird die Fliese aufgesetzt, wobei sie leicht angedrückt und verschoben wird. Diese Methode gewährleistet eine starke Verbindung des Klebemörtels mit dem Untergrund, das Erreichen einer gleichmäßigen Dicke der Klebeschicht und eine entsprechende Haftung zwischen den Schichten. Normmäßig wird dies als „Auftragemethode’’ bezeichnet.
b) die zweite mögliche Lösung beruht darauf, Klebstoff auf beide miteinander zu verbindenden Flächen aufzutragen - den Untergrund und die Unterseite der Fliese.
Bei dieser Methode ist es wichtig, soviel Klebstoff aufzutragen, dass die Gesamtdicke die vom Hersteller empfohlene Dicke nicht überschreitet. Normmäßig wird sie als „Methode des Auftragens und Verteilens“ bezeichnet, aber in der Praxis wird sie als kombinierte Methode bzw. Methode des doppelten Schmierens bezeichnet. Das ist die Lösung, die empfohlen wird, wenn Fußbodenfliesen innerhalb von Gebäuden sowie Wand- und Fußbodenfliesen außerhalb von Gebäuden befestigt werden, da sie es erleichtert, die volle Ausfüllung des Raums zwischen Untergrund und Unterseite der Fliese und deren gleichmäßige Unterstützung auf der ganzen Fläche zu bewahren. Die Methode, Klebstoff ausschließlich auf die Unterseite der Fliesen aufzutragen ist falsch und wird nicht empfohlen. Sie ist nur in Ausnahmesituationen zulässig, zum Beispiel, beim Einkleben schmaler Fliesenstreifen unten an den Wänden, beim Kleben von Sockeln oder wenn eine Fliese im ganzen Belag ausgetauscht wird.
Wenn Fliesen auf der Fußbodenheizung verlegt werden, darf nicht die Flächendilatation vergessen werden, die die unabhängig voneinander arbeitenden Heizfelder trennt. Das ist wichtig wegen der Wärmeausdehnung der Materialien. In Anbetracht von Temperaturschwankungen ist der Fußboden, wenn das möglich ist, alle 9-16 m² zu teilen. Es ist eine Dilatation der Oberfläche anzustreben, die einem Quadrat ähnelt, unter Anwendung einer Rand-Peripherie-Dilatation, die die Fläche des Fußbodens von der Wand trennt. Die Dilatationsspalte in der Schicht der verlegten Fliesen sollten mit den bereits bestehenden Dilatationen im Untergrund übereinstimmen.
Für großformatige Fliesen empfehlen wir die Anwendung von Systemen zur Ausrichtung der Fliesen, die das visuelle Aussehen des Fußbodens deutlich verbessern, sowie Unebenheiten, Fehler beim Glasieren und schiefe Fliesen auszugleichen. Es sollte auch nicht vergessen werden, dass die Art und Weise, wie eine Fliese geklebt wird, großen Einfluss auf ihre Beständigkeit hat, darum sollte dies außergewöhnlich sorgfältig gemacht werden.